Aufruhr im Brüsseler Polizeirat nach Enthüllungen über den Polizisten, der Adil (19) getötet hat: „Überall Polizei, nirgends Gerechtigkeit!“

Der Junge wollte mitten in der Coronakrise vor einem Polizeikombi nach Hause fliehen, starb jedoch wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt. Damals wurden täglich Corona-Bußgelder verhängt.

Die strafrechtlichen Ermittlungen schienen T. und seine Kollegen zu entlasten, doch in Anderlecht sahen die Anwohner nachträglich die Kreidezeichnungen des Verkehrsexperten auf dem Asphalt. Sie zeigten deutlich, wie ein anonymisierter Opel Corsa kurz vor dem Aufprall eine scharfe Lenkbewegung nach links machte.

Ein Zeuge hörte, wie einer der Beamten über Funk rief: „Ich habe ihn geschaufelt.“ Spätere Recherchen widersprachen dem, doch nun geben 12 Offiziere der Zone in einem Brief an ihre Korpsführung an, wie T. in den folgenden Monaten und Jahren damit geprahlt hätte, dass er „einen von der Straße gefahren“ habe.

Nach Angaben der Briefschreiber verwendet er häufig rassistische Worte. Eine ähnliche Aussage machte ein anderer Polizeibeamter der Zone gegenüber dem P.-Komitee der Polizei. Danach wurde auch sie vom Ermittlungsrichter verhört, der den Tod von Adil Charrot untersucht. Am vergangenen Dienstag befasste sich der Ratssaal mit einer von der Brüsseler Staatsanwaltschaft beantragten externen Strafverfolgung gegen die beteiligten Beamten. Aufgrund der neuen Zeugenaussagen, die Anfang Mai in die Strafakte aufgenommen wurden, wurde die weitere Verhandlung auf September verschoben.

„Gerechtigkeit für Adil, aber auch für unser Volk“

„Lasst uns nicht nur Schlussfolgerungen ziehen“, verteidigte Polizeichef Jürgen De Landsheer am Montagabend unter lauten Buhrufen die beteiligten Polizisten. „Unsere Leute sind jetzt das Ziel von Repressalien, wir müssen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Ich weigere mich kategorisch, der Behauptung zu folgen, dass es in unserer Truppe Rassismus gibt. Ich möchte auch Gerechtigkeit für Adil, aber auch für unser Volk.“

Die Buhrufe aus dem Publikum erinnerten stark an frühere Bürgerproteste in Brüssel, auch nach der Einführung neuer Auflagenpläne. „Wir leben hier seit drei Generationen und haben immer noch Angst um unsere Kinder“, rief ein Vater aus dem Publikum. „Wir sind einfach tabu!“

Das Landsheer wurde regelmäßig durch Buhrufe und den Ruf „Polizei partout, Gerechtigkeit nulle part!“ unterbrochen. („Überall Polizei, nirgends Gerechtigkeit!“).

Vor Beginn des Polizeirates gab es eine kleine Demonstration, bei der die Namen früherer mutmaßlicher belgischer Opfer von Polizeigewalt verlesen wurden.

See also  River remis gegen Talleres in Córdoba und der VAR annullierte eine Strafe für den Einheimischen

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Most Popular

On Key

Related Posts