Paul Van den Bulck bleibt bis auf Weiteres Vorsitzender des Fußballverbandes. Sechs Mitglieder der Geschäftsleitung drängen auf seinen Abgang, weil er zu starr sei und sich zu sehr in die Tagespolitik einmische. Der Vorstand hörte beiden Seiten zu. Der nächste Schritt: Mediation.
Zwei Monate nach der Entlassung von Peter Bossaert bleibt der Fußballverband verunsichert. Bossaert musste nach einem Streit um seinen Vertrag gehen. Vor allem Vorstandsvorsitzender Paul Van den Bulck, der das Gefühl hatte, zu wenig Mitspracherecht zu haben, war die treibende Kraft hinter dem Abgang des CEO.
Jetzt bekommt er den Bumerang zurück. Der überwiegend von Peter Bossaert ernannte Vorstand klagt gegen Van den Bulcks Vorsitz. In einem offenen Brief an den Vorstand berichteten sechs Vorstandsmitglieder, dass sich der Vorstandsvorsitzende zu oft in die Tagesordnung einmische und sich in Regeln und Details verliere. Van den Bulck ist ein Anwalt im Alltag.
Die Geschäftsführung will zu „normalen“ Arbeitsbedingungen zurückkehren. Die Unterzeichner des Briefes waren Interims-CEO Manu Leroy, Tom Borgions (Finanzdirektor), Pegie Leys (Rechtsdirektorin), Sylvie Marissal (Personaldirektorin), Arnaud Lieutenant (IT-Direktor) und Jelle Schelstraete (stellvertretender technischer Direktor).
Zwei Direktoren sind auf ärztliche Anordnung zu Hause. Dies hat jedoch nicht (nur) mit den Arbeitsbedingungen im Fußballverband zu tun.
Der Vorstand tagte am Mittwochmorgen. Interimsgeschäftsführer Manu Leroy, der nun für die tägliche Geschäftsführung der Gewerkschaft verantwortlich ist, brachte die Beschwerden des restlichen Vorstands vor. Paul Van den Bulck durfte sich verteidigen.
Am Ende wurde keine Entscheidung getroffen. Die Mitglieder werden in den kommenden Tagen über das weitere Vorgehen beraten. Ziel ist es, Van den Bulck mit dem Management zusammenzubringen, um zu prüfen, ob die Parteien weiterhin professionell zusammenarbeiten können. Angesichts der hohen Spannungen erscheint dies nicht selbstverständlich.
In der Geschichte des belgischen Fußballs wurde noch nie ein aktiver Vorsitzender seines Amtes enthoben.
Peter Bossaert ruft den Fußballverband nach Entlassung als Vorstandsvorsitzender vor: „Ich habe keinen einzigen Fehler gemacht“
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