„Colors of Ostrava“ akzeptiert kein Bargeld mehr, das Budget ist auf 200 Millionen angewachsen

Mit einem Budget von rund 200 Millionen Kronen wird das diesjährige „Colors of Ostrava“ das teuerste in den 20 Jahren seines Bestehens sein. Das gab ihre Direktorin Zlata Holušová am Donnerstag bekannt.

Es ist das erste Jahr, dass die Investmentgruppe Rockaway Capital strategischer Partner der Veranstaltung wurde. Sie erwarb eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen, das Colors organisiert. Zum Rockaway-Portfolio gehören bereits das Karlsbader Filmfestival oder der Verlag Euromedia Group, darunter die Buchhandelskette Luxor.

Laut Zlata Holušová ist das Festival, nachdem es die Pandemie und die Energiekrise überstanden hat, stark von der Inflation betroffen. „Bandgebühren, Technik, Musikequipment, alles ist um mehr als zehn Prozent gestiegen“, zählt der Regisseur auf. Laut ihr verlangten einige Bands bis vor Kurzem ein Honorar von 500.000 Euro, heute seien es locker eine Million Euro oder fast 24 Millionen Kronen. „Die Leute wollen immer größere Sterne, aber sie wissen nicht, wie teuer diese Sterne sind“, fügt Holušová hinzu.

Die größte Veränderung für die diesjährigen Besucher ist die Tatsache, dass Colors zu einem völlig bargeldlosen Festival wird. Somit wird es in der gesamten Region vier Tage lang nur möglich sein, mit Zahlungskarten, Smartphones oder Uhren zu bezahlen. Die Verkaufsstellen akzeptieren grundsätzlich kein Bargeld, betonen die Veranstalter.

„Uns ist klar, dass das eine große Veränderung ist, aber wir glauben, dass die Besucher es wie bei vielen anderen Veranstaltungen zu schätzen wissen werden“, sagt Zlata Holušová, laut der Kartenzahlungen den Service schneller und bequemer machen. Gleichzeitig wird es keine Warteschlangen an Geldautomaten geben.

Es wird kein sogenanntes geschlossenes bargeldloses System sein, bei dem die Leute Geld auf den Chip laden müssten. „Sie bezahlen mit Ihrer eigenen Karte. Sie müssen weder im Vorfeld noch während der Veranstaltung irgendwo Geld aufladen und selbstverständlich müssen Sie nach der Veranstaltung auch keine Rückerstattung beantragen“, versichert der Leiter. Das bargeldlose System in der Tschechischen Republik wird beispielsweise von den Festivals Let it Roll, Brutal Assault oder Rock for People genutzt.

Die Organisatoren von Colors of Ostrava: von links: Geschäftsführerin Petra Řezníčková, Dramaturg Filip Košťálek und Regisseurin Zlata Holušová. | Foto: CTK

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In diesem Jahr werden vom 19. bis 22. Juli über 40 einheimische und fast 70 ausländische Künstler im Industriegebiet Dolní Vítkovice in Ostrava auftreten. Sie werden aus dreißig Ländern kommen. „In 20 Jahren hat sich Colours of Ostrava von einem kleinen Festival zu einem der größten in ganz Europa entwickelt. Überall, wo wir hingehen, spüren wir großes Prestige. Daraus ergibt sich eine große Verantwortung, ein qualitativ hochwertiges Programm anzubieten“, meint Zlata Holušová.

Die Dramaturgie bereitete viele Genres von Weltmusik, Rock, Pop, Elektronik, Neoklassik, Punk, Jazz, Hip Hop bis hin zu beispielsweise Soul vor. Die Hauptdarsteller werden die amerikanische Band OneRepublic, die britische Sängerin Ellie Goulding und der Rapper Macklemore sein. Mit dabei sind außerdem Niall Horan, ein ehemaliges Mitglied von One Direction, der brasilianische Musikstar Gilberto Gil auf seiner Abschiedstournee oder das britische Duo Sleaford Mods.

Zum ersten Mal in der Tschechischen Republik wird die 31-jährige nigerianische Sängerin Burna Boy, Weltbotschafterin afrikanischer Musik und Grammy-Gewinnerin, mit einem neunzehnköpfigen Ensemble aus Musikern und Tänzern auftreten.

Unter den tschechischen Künstlern werden Ewa Farna singen, für die es mit 18 Spielern auf der Bühne das größte Festivalkonzert der Saison sein wird, sowie Ben Cristovao mit einem einzigartigen Bühnenbild oder die Bands Monkey Business, Zrní und Vypsaná fixa, bzw Sängerinnen Lenka Dusilová und Vlasta Redl. Im Rahmen des Theaterprogramms von Colors präsentieren die Stadttheater Prag David Bowies Musical „Lazarus“ mit Igor Orozovic in der Hauptrolle.

Auch ein neuer deutscher Tanzmusikproduzent, der unter dem Pseudonym Purple Disco Machine auftritt, wurde ins Programm aufgenommen. Colors wird seinen Auftritt am Samstagabend abschließen.

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Parallel zum Festival findet zum sechsten Mal das internationale Diskussionsforum Meltingpot statt. Auf 11 Bühnen präsentieren sich über 200 Referenten aus aller Welt und vielen Bereichen, von Wissenschaft und Politik über Kultur bis hin zum gesellschaftlichen Leben.

Zu den Hauptdarstellern von Meltingpot gehören der britische Schlafexperte Matthew Walker, dessen Buch „Why We Sleep“ vor fünf Jahren auf Tschechisch bei Jan Melvil Publishing erschien, oder die provokante amerikanisch-israelische Schriftstellerin Tuvia Tenenbom.

Video: „Like A Savior“ aus Ellie Gouldings neuem Album

Die britische Sängerin Ellie Goulding wird bei den diesjährigen Colors ihr kürzlich veröffentlichtes Album inklusive der Single Like A Savior vorstellen.  Foto: Madison Phipps

Die britische Sängerin Ellie Goulding wird bei den diesjährigen Colors ihr kürzlich veröffentlichtes Album inklusive der Single Like A Savior vorstellen. Foto: Madison Phipps | Video: Universelle Musik

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