Steigender Meeresspiegel: Der stille Killer, der bereits Realität ist

Der Anstieg des globalen Meeresspiegels ist für das Auge weniger sichtbar als viele andere Auswirkungen des Klimawandels. Aber diese haben sich, wie andere Probleme, in den letzten Jahrzehnten erheblich beschleunigt. Seit 1990 ist der Meeresspiegel um etwa 10 Zentimeter gestiegen.

Laut Wissenschaftlern wird der Meeresspiegel selbst in einem ideal günstigen Szenario bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als einen halben Meter steigen. Im schlimmsten Fall werden sie bis 2100 1,5 Meter erreichen.

Dies wird zur Überflutung großer und dicht besiedelter Gebiete führen. Einige Inselstaaten Ozeaniens könnten vollständig verschwinden.

Wenn der Meeresspiegel in Europa um einen Meter ansteigt, könnten etwa 13 Millionen Menschen in bestehenden oder potenziellen Überschwemmungsgebieten gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen.

In Asien wird es die extrem bevölkerungsreichen Deltas großer Flüsse betreffen, wie das Ganges-Delta in Bangladesch. Dies könnte auch zu neuen Konflikten führen, die durch zunehmende Armut, geringe Ressourcen und ethnisch-religiöse Spannungen angeheizt werden.

Darüber hinaus befasst sich das Völkerrecht derzeit nicht mit Situationen wie dem Verlust von Territorium aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels.

In Ozeanien wurden bereits ganze Inselbevölkerungen evakuiert. In Südostasien sind einige Großstädte wie Jakarta gezwungen, nach neuen Wegen zu suchen, um mit dem steigenden Meeresspiegel und der durch menschliche Aktivitäten verursachten Küstenerosion fertig zu werden.

Wohlhabende Länder wie die Niederlande können sich den Bau von Staudämmen leisten, aber trotzdem könnten die zukünftigen Kosten sehr hoch sein. Länder in Entwicklungsländern können sich diese kurzfristigen Lösungen nicht leisten, und daher wird das Konfliktrisiko durch Landüberschwemmungen in diesen Regionen am höchsten sein.

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