Am Donnerstag, den 10. Juni, kam es in Niedersachsen aufgrund von Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr zu massiven Einschränkungen bei Bus- und Bahnfahrten. Die Gewerkschaft Verdi rief zu den Warnstreiks auf, um Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst auszuüben.
In verschiedenen Städten Niedersachsens, wie Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück, standen Busse und Bahnen still. Auch viele Schulbusse fuhren nicht, was für Schüler und Eltern zu erheblichen Problemen führte. Die Gewerkschaft machte jedoch deutlich, dass es sich um eine wichtige Maßnahme handele, um bessere Bedingungen für Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst zu erreichen.
Verdi fordert in der Tarifrunde unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 4,8 Prozent, mindestens aber um 150 Euro pro Monat. Zudem soll es eine Angleichung der Arbeitszeit für die Beschäftigten im Osten an das Westniveau geben.
Die Arbeitgeberseite hatte bislang ein Angebot von 3,5 Prozent mehr Gehalt über zwei Jahre vorgelegt. Dies sei jedoch aus Sicht der Gewerkschaft unzureichend, da die Gehälter im öffentlichen Dienst seit Jahren nicht ausreichend angepasst worden seien.
Die Warnstreiks sollen so lange fortgesetzt werden, bis ein Tarifabschluss erzielt ist. Betroffene Fahrgäste müssen sich daher weiterhin auf Einschränkungen im Nahverkehr einstellen.
Insgesamt beteiligten sich in Niedersachsen rund 6.500 Beschäftigte im öffentlichen Dienst an den Warnstreiks. Auch in anderen Bundesländern, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, kam es am Donnerstag zu Streiks im Nahverkehr und in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes.
Die Gewerkschaft betonte, dass es ihr nicht um einen Streik gegen die Fahrgäste gehe, sondern um bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeber sollten ihrer Verantwortung für gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung nachkommen, so die Forderung der Gewerkschaft Verdi.