Künstlerin der Woche: Birgitte Støvring

Birgitte Støvring arbeitet in einer figurativen und oft symbolischen und narrativen Sprache mit einem Fokus auf Menschen in unterschiedlichen Handlungen und Situationen. Obwohl sie sich oft auf antike Sagen und Mythen über Götter und Göttinnen stützt, sind ihre Werke Geschichten über das Leben als moderner Mensch – mit allem, was dazu gehört.

Birgitte Støvring. Privates Foto.

Es ist nicht die mythologische Geschichte, die Birgitte Støvring interessiert, sondern die Fähigkeiten und Eigenschaften, die die mythologischen Figuren besitzen und die Birgitte Støvring in unsere Zeit bringt. Støvring beschäftigt sich insbesondere mit der weiblichen Figur und der Art und Weise, wie die weibliche Figur damals und heute hergestellt wird.

Obwohl bei Birgitte Støvring das Figurative vorherrscht, liegt ihr Fokus stets auf dem Formalen. Formen und Farben werden bei Støvring als Muster erforscht, die sich wiederholen und Vordergrund, Hintergrund und Figur miteinander verschmelzen lassen. Mit wenigen Pinselstrichen und einigen Farbschichten zaubert sie ihre Figuren. Die Kompositionen sind präzise und komplex, egal ob die Figuren in Bewegung sind oder stillstehen.

Sie konstruiert ihre Werke oft als Collagen unter Verwendung mathematischer Farb- und Mustersysteme. Die Figuren werden dann in dieses Universum hineingemalt und so entsteht eine Beziehung, in der Hintergrund und Figur nicht ohne einander existieren können. Sowohl Konstruktion als auch Dekonstruktion, Figuration und Abstraktion sind in Støvrings Werken präsent.

Birgitte Støvring: Mutterschaft2021. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.

Der mythologische Ausgangspunkt

Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit Mutterschaft aus dem Jahr 2022, in dem Birgitte Støvring die Mythen um die Göttinnen Freja und Artemis als Ausgangspunkt für ein Werk nutzt, das sich mit Verletzlichkeit und Willenskraft beschäftigt. Das Werk wurde 2022 im Rahmen der Ausstellung im Museum für religiöse Kunst ausgestellt Vera-Symbol.

ICH Mutterschaft die schwangere Frauenfigur ist an mehreren Stellen im Werk zu sehen. Sie ist unter anderem in der Mitte des Gemäldes platziert und es besteht kein Zweifel, dass sie es ist. Am unteren Rand des Werks ist eine große springende Katze zu sehen. Darüber steht ein kleinerer Hirsch und auf seinem Rücken eine Figur mit Bogen und Schwert. Darüber hinaus gibt es verschiedene Symbole und die gesamte Bildfläche ist in farbige Felder unterteilt, die sich sowohl auf den Hintergrund als auch auf die Figuren beziehen, so dass es im Werk keinen eigentlichen Raum gibt. Das Werk beinhaltet sowohl die Verletzlichkeit in Form der schwangeren Frau als auch Geschwindigkeit und Kraft in Form der Tiere und Waffen.

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Sowohl Freya als auch Artemis waren zusammengesetzte Göttinnen, die sowohl Verletzlichkeit als auch Stärke in sich trugen. Freya war sowohl die Göttin der Liebe als auch des Krieges und wird oft auf einer Katze reitend dargestellt. Für Artemis bedeutet es, dass sie die Beschützerin der Erde, der Tiere und des Waldes war, aber auch die Göttin der Geburt und Fruchtbarkeit. Es ist vor allem die komplexe und widersprüchliche Natur dieser Göttinnen, die es Birgitte Støvring heute interessant macht, sie vorzustellen. Denn tragen wir nicht alle viele Facetten und Eigenschaften in uns?

Fruchtbarkeitsmotive

Auf der Ausstellung Formen der Ernte Birgitte Støvring dreht sich um die Ernte als Symbol der Fruchtbarkeit und des Gebens und Empfangens, aber auch der Weitergabe an zukünftige Generationen. Auf der Arbeit Pförtner Ab 2022 ist eine Frau zu sehen, die mit ausgebreiteten Armen steht. Sie steht in einem gemusterten Kleid ganz vorne im Bild. Auf dem Kopf trägt sie einen Zweig mit Blumen. Ihr Gesichtsausdruck ist neutral und sie stellt sich auf die Zehenspitzen. Hinter ihr sind Andeutungen von Boden und Horizont zu erkennen, und rechts neben dem Werk ist eine kleine Sonne zu sehen.

Obwohl sie auf den Zehenspitzen steht, scheint sie ausgeglichen zu sein. Es ist, als könnte sie für immer so bleiben. Wie der Titel schon sagt, ist sie eine Wächterin, aber was bewacht sie? Und versperrt sie uns den Weg oder heißt sie uns willkommen? Die griechischen Karyatiden waren Säulen in Frauenform, die in einem Gebäude eine echte Stützfunktion hatten. Auch die Frau darin Pförtner hat eine Verantwortung und etwas, das sie „hochhält“. Es ist in Form des Zweiges mit Blumen zu sehen, den sie auf ihrem Kopf trägt.

Birgitte Støvring: Pförtner2022. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Sonnenblumen-Sonnenreis2023. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.

Mäßig

Auf der Arbeit Sonnenblumen-Sonnenreis Aus dem Jahr 2023, das ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wird, geht Birgitte Støvring von der griechischen Göttin Demeter aus, die Beschützerin der Erde und Göttin des Getreides war. Demeter wird hier als moderne Frau in Kleid und hochhackigen Schuhen dargestellt. Es kann etwas schwierig sein zu definieren, ob sie steht, sitzt oder liegt. Jedenfalls ist sie in irgendeiner Bewegung. Von ihr aus sind in den farbigen Feldern des Gemäldes große Sonnenblumen zu sehen. Insgesamt sind es sechs, und alle sind gelb, bis auf eines, das schwarz ist.

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Zur Geschichte von Demeter gehört, dass ihre Tochter Persephone in die Unterwelt entführt wurde. Allerdings durfte sie einen Teil des Jahres am Boden bleiben. Und als sie es tat, kam der Frühling, wenn alles blüht. Als sie wieder in die Unterwelt verschwand, bedeutete das den Beginn des Herbstes. Das Werk zeigt diesen Kreislauf, der auch der Kreislauf des Lebens ist, zeigt aber auch eine Frau in einer engen Beziehung zu ihrer Tochter und in ewiger Trauer und Hilflosigkeit über den Verlust.

Siehe Portfolio unten.

Birgitte Støvring: Formen der ErnteGalerie Lene Bilgrav, Aarhus, 2023. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Formen der ErnteGalerie Lene Bilgrav, Aarhus, 2023. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Formen der ErnteGalerie Lene Bilgrav, Aarhus, 2023. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Formen der ErnteGalerie Lene Bilgrav, Aarhus, 2023. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Formen der ErnteGalerie Lene Bilgrav, Aarhus, 2023. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Der siegreiche Atem. 2021. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Göttin der Jagd. 2021. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Ausstellungsansicht Himmerlands Kunstmuseum. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Ausstellungsansicht Himmerlands Kunstmuseum. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Fruchtbar. 2021. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Das Gericht in Svendborg. Installationsfoto. 2022. Fotograf: Jacob Friis-Holm Nielsen.
Birgitte Støvring: Ausstellungsansicht Museum für religiöse Kunst, Lemvig. Foto: Das Museum für religiöse Kunst.

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